Falten ist Kunst und Wissenschaft

Martin Steininger gibt Einblicke in die Kunst des Faltens.

Das japanische Papierfalten stand Pate für die Idee der FOLD. Aber es ist eine Sache, sich davon inspirieren zu lassen und eine andere, eine monumentale Küche herzustellen, die wie ein Origami aussieht. Martin, wie kommt man auf so etwas und vor allem: wie geht das?

„Das Design einer Küche muss für mich einzigartig und funktional sein. Bei unseren High-End-Küchen fahren wir sehr erfolgreich diese klare und geradlinige Formensprache. Die Papierkunst des Origami fasziniert mich. Irgendwann kam mir die Idee, die Falttechnik auf unsere Designs zu übertragen. Ich wollte den expressiven Küchen noch mehr Prägnanz verleihen, gleichzeitig sollte die massive Kubatur leicht wirken. Dieser Eindruck entsteht durch die Faltung und weil der Körper teilweise über dem Boden schwebt. Bis es überhaupt funktionierte, musste ich erst lernen, wie man Metalle bezwingt. Ein fast archaischer Prozess. Also haben wir das Messing gefaltet, gekantet, geschnitten und geschweißt. Bis wir den Dreh raus hatten, ist einiges zu Bruch gegangen. Und wir üben immer noch, da wir neue Materialien austesten.“

 

 

Was begeistert Dich am Werkstoff Tombak oder generell an Metallen?
„Es ist sehr speziell und durch den hohen Kupferanteil hat das Messing eine sehr schöne und warme Anmutung. Es wirkt ein wenig wie Gold, ist aber weitaus belastbarer. Früher wurde es zur Herstellung von Schmuck und Uhren verwendet, teilweise wird auch heute noch damit gearbeitet. Es hat eine besondere Haptik und ist trotzdem widerstandsfähig. Bei der FOLD Luxury Black Edition haben wir Schwarzstahl verwendet. 

 

 

Das ist roher Stahl, der extrem hohen Temperaturen ausgesetzt wird, was ihm seine typische blauschwarze Patina verleiht. Das gibt der FOLD einen ausdrucksstarken Charakter Präsenz. Wir experimentieren weiter, das ist spannend.“

Die Sache mit dem Knick

Die FOLD by STEININGER gibt es seit 2019, die Kunst des Papierfaltens seit Jahrhunderten. Buddhistische Mönche brachten die Faltkunst um 600 n. Chr. von China nach Japan. Unabhängig davon entwickelte sich die europäische Papierfaltkunst, die sich im 16. Jahrhundert über Spanien in Westeuropa ausbreitete. Zunächst gab es nur einfache Modelle wie den Kranich (Japan) und Pajarita (Spanien). Erst der Japaner Akira Yoshizawa (1911–2005) erschuf tausende neue Modelle, für die er Faltanleitungen erstellte. Das war die Revolution im Origami. Denn seitdem entstanden Faltmodelle aus Papier in einer nie da gewesenen Vielfalt und Komplexität.

 

Legendär sind die „Bug-Wars“ der 1990er, denn Wettkämpfen um das schönste und detailversessenste Insekt gefaltet aus Papier. NASA-Forscher Robert Lang faltet selbst Origami und entwickelte sogar ein Computerprogramm dafür (Tree Maker). Später setzte er es für technische Anwendungen ein. So ist ein Airbag im Prinzip auch wie ein Origami konzipiert, bis es sich im Notfall „entfaltet“. Gleiches gilt für das riesige Sonnensegel, dass Lang für die NASA nach traditioneller Falttechnik entwickelt hatte, um es transportieren zu können. Faszinierende Einblicke in die Kunst von Robert Lang gibt auf Langorigami.com.

 


Weitere Details zur FOLD oder anderen Designküchen von STEININGER gibt es hier und im Pressebereich.

 

 

Pressemitteilung